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März 2024

Architektur Design Gespräche

By Neuigkeiten

„Design trifft Nachhaltigkeit“ bei den 1. Architektur Design Gesprächen.

Der Holzcluster Salzburg veranstaltete gemeinsam mit der FH Salzburg die 1. Architektur Design Gespräche unter dem Motto „Design trifft Nachhaltigkeit“ am Wissenscampus Kuchl. Georg Scheicher, Johannes Scherr und Emmanuel Heringer zeigten mit ihren Vorträgen eindrucksvoll auf, wie Nachhaltigkeit im Bauwesen und Möbelbau gelebt und vor allem realisiert werden kann. Über 70 Teilnehmer:innen, darunter Architekten, Tischler und Studierende, verfolgten gespannt die Impulse der drei Gastredner. Nachhaltigkeit und Design sind kein Widerspruch, vielmehr bilden sie zukunftsweisende Symbiose, die Lust auf MEHR macht!

(v.l.n.r.): Michael Ebner – FH Salzburg, Emmanuel Heringer – Geflecht und Raum, Johannes Scherr – Johannes Scherr Design, Georg Scheicher – Architekten Scheicher, Katahrina Springl – Holzcluster Salzburg.

Architektur und Nachhaltigkeit

Georg Scheicher, renommierter Architekt und Visionär, überzeugte in seinem Vortrag, dass ökologisches Bauen mit Naturmaterialien nicht nur machbar, sondern sinnvoll ist. Seine jüngste Pionierarbeit ist eine Wandkonstruktion aus Stroh, die herkömmliche Gipsplatten künftig überflüssig machen könnte – vor vielen Jahren noch undenkbar. Vielleicht lag darin der Reiz für den Salzburger, mit diesem natürlichen Rohstoff die Baubranche nachhaltig zu revolutionieren. Scheicher war Vorreiter in Sachen ökologisches Bauen und Nachhaltigkeit, bevor es zum Modewort wurde: Gemeinsam mit seinem Publikum reiste er im Vortrag kurz in das Österreich der 80er zurück, als Zwentendorf die Gemüter erhitzte. Der damalige Jung-Architekt erkannte zu diesem Zeitpunkt die Notwendigkeit, einer ökologischen Wende, die auch ökonomisch sinnvoll sein muss. Das S-House in Böheimkirchen markiert dabei den ersten ökologische Meilenstein Scheichers: ein Haus aus Strohballen, das komplett kompostierbar ist und noch heute für Wohnkomfort sorgt. Das Zusammenspiel zwischen Umweltschutz und Wirtschaftlichkeit ist für ihn entscheidender Faktor für das Gelingen der Transformation.

Scheicher präsentierte bei den Architektur Design Gesprächen noch weitere beeindruckende Projekte, die diese Denkweise untermauern. Ein Beispiel dafür ist der gelungene Umbau der Villa Rebenburg am Grundlsee oder der Energiepark in Hirschhaid, der den Green Building Award gewann. Neben diesen Großprojekten schlägt Scheichers Herz zudem für Interieur wie er an verschiedenen neu-interpretierten Beispielen wie dem traditionellen Brettstuhl zeigte.

10 Jahre Design für Grüne Erde

Diese Liebe zu nachhaltigem Interieur verbindet ihn mit einer weiteren Größe im Bereich Design, der im Anschluss die Bühne betrat: Johannes Scherr, erfolgreicher Industrie-Designer und Lehrender. Wie Scheicher legt der gebürtige Steirer einen starken Fokus auf Nachhaltigkeit in seiner Arbeit und blickt auf eine beeindruckende Kundenliste: Der Getränkeproduzent Rauch findet sich hier ebenso wieder wie der Maschinenhersteller Komtech oder die Grüne Erde in Scharnstein.

Für das Unternehmen Grüne Erde feiert der Designer aktuell sein 10-jähriges Jubiläum. Aus diesem Anlass präsentierte Scherr dem Publikum zahlreiche Produkte, die aus seiner Designfeder für dieses oberösterreichische Vorzeigeunternehmen in Sachen Nachhaltigkeit und sozialer Fairness stammten: von formschönen Sesseln über geschmackvolle Kommoden und Lampen bis hin zu Betten. Das Besondere an den Möbeln ist neben dem hochwertigen Massivholzmaterial, die durchdachte, metallfreie Steckverbindung. Scherr gewährte dem Publikum dabei spannende Einblicke in den aufwändigen Designprozess, der hinter all diesen Produkten steht, die einen hohen Anspruch an Nachhaltigkeit und Ästhetik aufweisen.

Geflecht und Raum

Der dritte Gastredner, Emmanuel Heringer, ist ein Flechtmeister und Inhaber von „Geflecht und Raum“. Seine Arbeit ist geprägt von großem Aufwand und Leidenschaft. Mit beeindruckenden Flechtwerken sorgt er weit über die bayerischen Grenzen hinweg für Aufsehen. Er vereint Tradition und Handwerk auf eine einzigartige, „geflechtete“ Weise: Sein breites Portfolio umfasst Accessoires wie Taschen und Körbe, ebenso wie Gartenzäune, Fassadenverkleidungen und Wand- und Dachkonstruktionen. Emmanuel Heringer präsentierte seine Arbeit charmant im bayrischen Dialekt und ist vielfach ausgezeichnet für seine herausragenden Leistungen. Ein Beispiel seiner Meisterschaft und Kreativität ist der Schulneubau in Massivlehmbauweise und geflechteten Wandkonstruktionen in Bangladesch, bei dem er maßgeblich beteiligt war.

Sein jüngstes Projekt ist die Errichtung seines eigenen Ateliers, das er gemeinsam mit seiner Frau Anna Heringer bewohnt und in dem sie arbeiten. Aus einer alten, abgerissenen Torfremise schuf er ein faszinierendes Vorzeigeobjekt, das die natürlichen Materialien Holz, Lehm und Flechtwerke ästhetisch und eindrucksvoll miteinander verbindet.

Im Anschluss stellten sich die Gastredner in einer spannenden Podiumsdiskussion den Fragen des Publikums, um dann gemeinsam den inspirierenden Abend mit kulinarischen Schmankerln ausklingen zu lassen. Der Vortragsabend war von guter Stimmung und visionärer Atmosphäre geprägt. Die Veranstalter bedanken sich bei allen Teilnehmer:innen für das Interesse und denken über eine Fortführung der Architektur Design Gespräche nach.

Georg Scheicher

Seit der Zeit seines Studiums intensive Beschäftigung mit dem Thema Zukunftsfähigkeit. Planer zahlreicher prämierter Bauprojekte im Kontext nachhaltiger Entwicklung sowie Innenraumgestalter mit dem Anspruch, zeitlose, zukunftsfähige, ressourcen-input-optimierte Erzeugnisse zu kreieren. Führt gemeinsam mit seinem Bruder ein Architekturbüro in Adnet bei Hallein.

www.scheicher.at

Johannes Scherr

Nach dem Studium „Industrial Design“ an der Fachhochschule Joanneum in Graz entwarf Johannes Scherr ab 2000 für Unternehmen wie Philips Design Eindhoven, Almdudler, Rauch Fruchtsäfte, Red Bull und Bene. Von 2002 bis 2008 war er unter dem Label „Element Design“ tätig. Im Herbst 2008 gründete er schließlich das Büro „Johannes Scherr Design“. Begleitend dazu ist Johannes Scherr seit 2006 auch an verschiedenen österreichischen Hochschulen als Lehrbeauftragter tätig.

www.johannes-scherr.com

Emmanuel Heringer

Emmanuel Heringer, 1977 in Brasilien geboren und in Rosenheim aufgewachsen, ist ein erfahrener Korbmacher und Gestalter im Handwerk. Seit 2008 leitet er die Werkstatt „Geflecht und Raum“ in Schechen, Oberbayern, wo er sich auf die zeitgemäße Gestaltung von Geflechten spezialisiert hat. Sein Fachwissen und seine kreative Expertise haben zu preisgekrönten Projekten wie der Meti-school in Bangladesh und anderen internationalen Vorhaben geführt.

www.geflechtundraum.de

Fotos der Veranstaltung

Fotos: Johannes Ebner / FH Salzburg

Chef, ich kündige!

By Neuigkeiten

Führungskräfteseminar: Chef, ich kündige!

Chef, ich kündige! Diese drei Wörter können gemischte Gefühle auslösen. Entweder wird eine neue Weichenstellung unterstützt oder man sieht sich als Führungskraft gefordert den „weichenden“ Mitarbeiter wieder auf den richtigen Kurs zu bringen. Zu diesem Thema lud der Holzcluster Salzburg Ende April zum Führungskräfteseminar mit Gabriel Schandl in den Grünauerhof nach Wals.

Der Fachkräftemangel ist akuter denn je und wird die Wirtschaft zukünftig immer mehr fordern. Gut ausgebildete Mitarbeiter werden auch von außen stark umworben. Arbeitnehmer sind „anspruchsvoller“ geworden, sie wollen Sicherheit, Weiterentwicklungsmöglichkeiten, Flexibilität, eine gute Entlohnung … Der Druck der Unternehmer steigt um erstens gute Mitarbeiter im Unternehmen zu halten und um zweitens neue zu finden. Im Tagesseminar beschäftigten wir uns genau mit diesen Trends und öffneten viele neue Blickwinkel, die statt Leistungsdruck, das Leistungsglück der Mitarbeiter hervorbringen.

Stärken ausspielen & fördern

Leistungsforscher und Experte Gabriel Schandl leitete das Seminar mit einer sehr direkten Aussage ein: „Mitarbeiter verlassen nicht ihre Unternehmen, sie verlassen ihren Chef. Als Führungskraft muss man nicht überall die oder der Beste sein, aber man muss wissen wie man ein Team leitet, sodass jeder besser werden kann.“ Schandl verdeutlichte diese Theorie mit vielen Beispielen aus der Praxis. Die Stärken der Mitarbeiter bewusst und gezielt einsetzen, das bringt Erfolg für das Unternehmen und Leistungsglück für die Mitarbeiter.

Erfolgsrezept „Transparenz“

Ebenso beschäftigten wir uns während des Seminars mit dem Thema Mitarbeitermotivation. Muss eine Führungskraft ständig herumrotieren und alle Mitarbeiter anspornen? Positives Auftreten JA, ständig herumrotieren NEIN. Das Zauberwort lautet hier „Transparenz“: Die Mitarbeiter sollten Firmenwerte und Ziele kennen. Denn „Mitarbeiter sind nicht faul, sie haben nur keine Ziele die es sich zu verfolgen lohnt.“ Ein zielorientiertes Team bringt Motivation und Ideen in den Arbeitsprozess. Damit können Ziele leichter erreicht werden und der Erfolge gemeinsam gefeiert werden.

Im Zuge des Seminars wurde die erlernte Theorie mit vielen praktischen Übungen verinnerlicht. Das lockerte zum einen die Lernatmosphäre, und verdeutlichte zum anderen den Unterschied in der Wirkung bei Anwendung eines leistungsglückorientierten Führungsstils. Die Teilnehmer:innen konnten viele Werkzeuge und Impulse zur direkten Umsetzung in der Praxis kennenlernen. Der Blick von außen brachte frischen Wind und Energie zur Gestaltung AM Unternehmen!

Fotos vom Tagesseminar

Gabriel Schandl
Der Leistungsforscher Gabriel Schandl ist leidenschaftlicher Führungskräfte-Coach, Wirtschaftswissenschaftler, Redner und Autor mit über 25-jähriger Erfahrung. Der gebürtige Salzburger steht für Leistungsglück, Motivation, Selbstbestimmung und Freude am Tun.

www.gabrielschandl.com